„Manche Winter dauern lang! Wollten wir auf der Zeitspur zurückverfolgen, seit wie viel hunderten oder gar tausenden von Jahren jenes Ritual der weiblichen Genitalverstümmelung zur unumstößlichen Lebenspraxis von Menschen zählte, so wirken die letzten 20 Jahre an ‚Anti-Female Genital Mutilation-Kampagnentätigkeit‘ höchstens wie die ersten bewusst erlebten Strahlen einer Frühlingssonne, die nach langer Zeit ‚Erinnerungen‘ an ein ganz anderes Lebensgefühl zu wecken wissen.“
Außergewöhnlich berührend zeigt diese reflexive Studie, dass dem lange tabuisierten Problem der Genitalverstümmelung afrikanischer Frauen – mit dem damit einhergehenden unbeschreiblichen Schmerz und mit allen ihren Folgen – nicht nur mit aller Kraft entgegengewirkt werden muss, sondern dass es eines äußerst sensiblen Umgangs mit diesem Thema bedarf.
Den betroffenen Frauen aufmerksam zuhören und ihnen mit allem gebotenen Respekt begegnen, ihren Lebenskontext verstehen und die Kraft der Frauen erkennen, aber auch die oftmals „neokolonialen“ Einstellungen revidieren und gegen rassistische Haltung antreten – das ist die eindringliche Botschaft Cristina Maiers, der man sich in Anbetracht dieser weltweiten, zutiefst menschenrechtsverletzenden Problematik nicht entziehen kann.
Medienecho
„… eine ethnologische Studie, die versucht ein für uns völlig unverständlich-grausames Ritual in einen größeren Zusammenhang zu stellen. Cristina Maiers Absicht liegt weder in der Dämonisierung der genitalen Verstümmelung noch will sie sie als sogenanntes ‚Übergangsritual idealisieren‘. Sie lässt uns vielmehr an ihren widersprüchlichen Gefühlen teilhaben, wie es die Ethnologin und Medizinanthropologin Christine Fritz Binder im Vorwort ausdrückt.“
Thomas Haunschmid, ORF Hörfunk-Reihe „Kontext-Sachbücher in Themen“, 5. März 2004
„Im Mittelpunkt der Studie stehen das Zuhören, das Verstehen-Wollen, das Anerkennen und das Unterstützen der Frauen, die nicht nur Opfer, sondern auch sehr starke Frauen sind.“
Christina Buder, Weiber Diwan, Frühjahr 2004
„Im Bemühen um einen respektvollen Umgang mit den Betroffenen will die Autorin ‚neokoloniale‘ Einstellungen zum Thema der genitalen Verstümmelung revidieren …“
Menschenrechte für die Frau, I/2004