Erzählkreise zu Jugend, Rausch und Risiko, mit Beiträgen aus dem risflecting©-pool von Irene Apfalter, Markus J. Aringer, Thomas Berner, Gerald Brandtner, Ingrid Höchtler, Peter Koler, Johanna Pichler, Andrea Scartezzini, Martin Schwiersch, Daniela Tatosa, Luis Töchterle, Joachim Willfahrt, Manfred Zentner – und Fotos von Erich Pello.
„Weiter als der Verstand reicht das Verständnis.“
Der Rausch – ein Thema, das provoziert, ein Phänomen, das in unserer Gesellschaft durch öffentliche Moral tabuisiert wird und dennoch in vielfältiger Weise den persönlichen und gesellschaftlichen Alltag durchzieht.
Dem von Gerald Koller herausgegebenen Buch liegt das Motto: „Wer nicht vom Weg abkommen will, bleibt auf der Strecke“ zu Grunde: In drei vielfältigen, viele Genres umfassenden Erzählkreisen werden Tabus in Frage gestellt, rauschhafte Erlebnisse – nicht aber die Sucht – als Ressource für eigenverantwortliches, individuelles Lebensglück und gelingende Beziehungen postuliert – sowie die Basis für einen bewussten Umgang mit Rausch und Risiko gelegt.
„Erstes Ziel jeder Rausch- und Risikopädagogik muss es sein, Menschen Mittel in die Hand zu geben, den wilden Hengst zu reiten. Denn nur wer die Balance hält: zwischen Ekstase und Verzicht, Heimat und Abenteuer, Chaos und Ordnung, Wasser und Wein, kann jenes wilde Tier reiten, das in jeder Substanz, in jedem Risikoerlebnis auf uns wartet.“
Dieses Buch ist nicht nur für PädagogInnen geschrieben, sondern für alle jene, die sich mit diesem brisanten Thema bewusst auseinandersetzen wollen.
Es ist das Hinaus-Weh, das zur Gründung neuer Heimaten führt.
Lea Butsch
Medienecho
„Das macht den Reiz des Buches aus: Dramatisches, Poetisches und selbst Durchlebtes steht gleichberechtigt neben wissenschaftlichen Analysen, unterwegs zu einer Phänomenologie von Rausch & Risiko.“
Harald Edelbauer, NÖN, 26/2005
LeserInnenrezensionen
„Den Rausch als magische Praxis zu akzeptieren und zu begleiten und mithin nicht von vornherein zu sanktionieren, scheint mir ein innovativer und erfolgsversprechender Ansatz einer neuen Prävention.“
Walter Kern-Scheffeldt (Pädagogische Hochschule Zürich, klin. Psychologe FSP, Leiter Fachbereich Gesundheitsförderung und Prävention)
„Es braucht PädagogInnen, die das Risiko nicht scheuen, sich den Themen der Jugendlichen und der Sehnsucht nach Rausch zu stellen. Menschen, die Jugendlichen die Eigenermächtigung geben, mit Rausch- und Risikosituationen umzugehen. Menschen, die junge Menschen in ihrem Rausch begleiten, die auch dann noch da sind, wenn der Genuss zur Überdosis führt und sich Fehler eingeschlichen haben. Menschen, die fordern, herausfordern und fördern. Menschen, die auch auf die Schulter klopfen und in den Arm nehmen. Menschen, die einen Platz schaffen, wo Erfahrungen reflektiert, über Gott und die Welt geredet werden kann, wo vieles ge- und er-lebt werden kann, wo gefeiert, getanzt, gelacht, getrunken, geraucht, gelernt, … auch gebetet und getrauert werden kann. Ein Platz, wo Leben in all seiner Fülle stattfinden kann und dies alles gut geheißen wird.“
Hermann Hauer