Rotraud A. Perners Interessen sind weit gestreut – ebenso ihre Kompetenz breit gefächert. In ihrem neuen Buch versteht sie es, das Öffentliche mit dem Privaten zu verbinden und aufzuzeigen, wo Schnittstellen – und Reibeflächen – im Alltagsleben festzustellen sind: zwischen Recht und Gerechtigkeit, zwischen Gleichheitsanspruch und menschlicher Differenz, zwischen Liebe und Vernunft, zwischen Anpassung und Widerstand. Fast wird man an die alte Frage erinnert: Sollten Psychotherapeut/innen nicht auch Sozialrevolutionär/innen sein?
Die Autorin zeigt sich als unabhängige Denkerin, die vieles in ihre stets wissenschaftlich determinierten Ausführungen zu integrieren versteht, dabei aber in keine Dogmen verfällt. Sie gibt Antworten, wo Antworten möglich sind, schärft aber vor allem den Blick auf jene brennenden Fragen, die (noch) offen sind: ein Aufruf an uns alle, je nach unserer Eigenart und unserem Können unermüdlich weiterzukämpfen in Hinblick auf ein gelingendes, respektvolles Zusammenleben.
Medienecho
Buchvorstellung
Die Furche, 14. August 2014